Was unterscheidet die Messung am Arbeitsplatz von der in Wohnräumen ?

Die Gesetzgebung sieht mit dem Strahlenschutzgesetz die Kontrolle der Radonbelastung an Arbeitsplätzen vor, um die Arbeitnehmer vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Der gesetzliche Referenzwert beträgt dabei 300 Becquerel pro Kubikmeter (gemittelt über ein Jahr)

Wir erfüllen alle Auflagen die für das Messen an Arbeitsplätzen notwendig sind und sind auch vom BfS als zugelassene Messstelle nach §155 StrlSchV Abs. 4 aufgelistet. Unsere Messungen erfolgen nur mit den zugelassenen extra von qualifizierten Laboren kalibrierten Messgeräten gemäß den Anforderungen des BfS.

Der größte Unterschied ist aber wohl, das bei einem Überschreiten des Referenzwerts Maßnahmen zur Radonsicherung und -minimierung verpflichtend ergriffen werden müssen.

Was wird gemessen ?

Bei der Radonmessung wird die alpha-Strahlung detektiert, welche beim Zerfall des RN-222 und RN-220 Gases und vor allem deren Zerfallsprodukten  entsteht. Die Strahlung wird dann als Becquerel pro Kubikmeter angezeigt. Diese Einheit ist äquivalent zu einem Zerfall pro Sekunde pro Kubikmeter Luft. Der angezeigte Messwert lässt daher Aussagen über die Strahlenbelastung in einem Raum bzw. Gebäude zu. Je höher der Wert, desto risikoreicher ist der Aufenthalt in so einem Raum. Mehr Zerfälle bedeuten, dass mehr Energie unter anderem in den Bronchien und in der Lunge abgegeben wird und diese Energie kann dann Zellen zerstören. Ein weiterer wichtiger Faktor ist auch die Dauer der Strahlenbelastung. Daraus leiten sich Anforderungen an den Messablauf ab. Zusätzlich werden Werte für den Umgebungsdruck, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur aufgenommen. Mithilfe dieser Werte lassen sich die gemessenen Radonwerte auch hinsichtlich der saisonalen Witterungsbedingungen ins Bild setzen.

Beispielmessdaten Radonmessung

Mit was wird gemessen ?

Als Messgerät kommt ein zertifiziertes speziell für die Radonmessung entwickeltes Radonmessgerät zum Einsatz. Dieses wird regelmäßig beim Hersteller kalibriert um einen einwandfreien Zustand zu garantieren. Nur so lassen sich die Messwerte für die Analyse und Gutachten verwenden. Für eine Messung an Arbeitsplätzen ist neben der Zulassung beim Bundesamt für Strahlenschutz ebenfalls eine zusätzliche Kalibrierung der Messgeräte durch ein akkreditiertes Messlabor notwendig. Die Maßnahmen garantieren die Eignung der Radonmessgeräte für die Radonmessung in Arbeitsräumen nach dem StrSchG. 

Wie läuft eine Messung ab ?

Nachdem Sie sich mit uns in Verbindung gesetzt und mit uns einen Termin ausgemacht haben kommen wir für einen Ortstermin vorbei. Es werden alle relevanten Daten zum Gebäude und den ausgeführten Baumaßnahmen in einem Rundgang durch das Objekt zusammengetragen. Hier sind vor allem Anschlüsse von und in die Kellerräume wichtig. Räumen Sie wenn möglich schon vorab Möbel oder Gegenstände vor Rohr- und Stromleitungen sowie weiteren Durchgängen weg. In vielen Fällen lassen sich somit erste Eintritts-/Verteilungspunkte von Radon lokalisieren. 

Im nächsten Schritt wird ein Messplan für Ihre Räumlichkeiten erstellt. Es wird die Anzahl der zu messenden Räume, Dauer der Messung und die Position der Messgeräte in den einzelnen Räumen festgelegt. Der Messplan wird je nach Objekt angepasst, darum sind keine allgemeinen Aussagen über Dauer der auszuführenden Messungen möglich. Eine Mindestmessdauer von einem Jahr pro Arbeitsplatz ist aber für eine Messung nach §127 StrlSchG essentiell. Zusätzlich wird auch eine Messung außerhalb des Objektes durchgeführt um die lokale Hintergrundstrahlung zu erfassen.

aktive Messung mit zertifiziertem Radonmessgerät:

  • Dauer: individuell, mind. 1 Jahr (mit Abbruchmöglichkeit)
  • Vorteile:
    • bauphysikalische Erfassung
    • lokale Hotspots lokalisierbar
    • Erfassung von Umweltdaten ermöglichen Aussagen zur Ursache des Anstiegs
    • schnelle Übersicht
    • fortlaufende Kontrollen möglich
    • Sofortmaßnahmen kurzfristig möglich
  • Nachteile:
    • kurze Expositionsdauer bedingt ungenauere Mittelwertbildung
    • Auswertung erfordert  Verständnis für die jeweilige Situation und Erfahrung